20 Euro jetzt oder 50 in einem Monat? Jugendliche geben bei dieser Frage gerne dem Impuls nach, sich direkt zu belohnen statt sich zu gedulden.
Warum es ihnen schwer fällt, unmittelbaren Verlockungen zu widerstehen und was sich dabei im Gehirn abspielt, das untersuchten Wissenschaftler der Stanford University, des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der University of California, Davis.
Stellt man Jugendliche vor die Entscheidung, jetzt eine kleine Belohnung zu bekommen oder später eine größere, wählen sie meist die direkte, wenn auch kleinere Belohnung. Denn sie können Vorteile, die in der Zukunft liegen, nur schwer bei Entscheidungen berücksichtigen. Sie handeln deshalb eher ungeduldig und tendieren dazu, sich für direkte Belohnungen zu entscheiden als Zukunftsziele zu verfolgen.
In ihrer aktuellen Studie fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Ungeduld von Jugendlichen sowohl mit einer Veränderung von Gehirnstrukturen als auch deren Funktionen einhergeht. Für die Studie ließen die Forscher 50 Probanden im Alter zwischen 8 und 25 Jahren eine Entscheidungsaufgabe lösen. Dabei mussten sie sich entscheiden, ob sie schnell einen kleineren Geldbetrag erhalten oder aber auf einen größeren Betrag länger warten wollten. Während der Entscheidungsaufgabe wurden die Aktivität der bei Entscheidungen aktiven Hirnregionen sowie deren strukturelle Verbindungen untereinander im Magnetresonanztomographen (MRT) gemessen.